Positionspapier

 

 

Die Bürgerinitiative ist:
  • gegen die Subventionen des Verkehrslandeplatzes mit Steuergeldern für motorisierte Hobby- und Privatflüge. 
  •  gegen den krankmachenden Fluglärm durch den privaten und gewerblichen Flugverkehr vom Verkehrslandeplatz Merzbrück
  •  gegen die Agrar- und Naturflächenverschwendung durch den Ausbau und der Versiegelung zu einem 1,8 Millionen m² großen Gewerbegebiet für flugzeugaffine Firmen.
  •  für den Erhalt wichtiger Agrarflächen und Naturräume, Biodiversität und Biotopverbundkorridore für den Schutz des Naherholungsgebietes zwischen Würselen und dem Würselener Wald
Der Hobbyflugverkehr, der u.a. mit Oldtimerflugzeugen praktiziert wird, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Nur durch die jahrzehntelange Subventionierung mit öffentlichen Mitteln unter dem Deckmantel der Wirtschaftsförderung konnte der Verkehrslandplatz erhalten bleiben. Durch  die Umbenennung zum Forschungsflugplatz  soll sein Bestand auch noch über Jahrzehnte gesichert werden. So wird es auch noch in Jahrzehnten den motorisierten Freizeitfliegern ermöglicht, ihrem Hobby zu Lasten der Umwelt und der Anwohner nachzugehen.

Das wollen wir nicht weiter hinnehmen!

 

Auf dem Verkehrslandeplatz wurde mit 6,5 Millionen Euro Steuergeld-Investitionen eine neu verschwenkte und längere Landebahn geschaffen. Damit stand einer Ausweitung des Flugverkehrs und dem Ausbau des Gewerbegebiets nichts mehr entgegen.
Durch den Neubau und den deutlich gestiegenen Hobbyflugverkehr ist die Lärmbelastung in einigen Ortsteilen rund um den Verkehrslandplatz deutlich gestiegen.


Während die Hobbypiloten Ihre Freizeit und Freiheit genießen, ziehen sich die Anwohner und Menschen in der Region wegen der Lärmbelästigung in ihre Wohnhäuser zurück. Lärm ist eines der aggressivsten Umweltgifte, das zu massiven gesundheitlichen Schäden führt und durch enorme Subventionierung mit öffentlichen Mitteln noch Jahrzehnte anhalten soll.

Nun ist die Entwicklung eines Gewerbegebiets neben dem Verkehrslandeplatz Merzbrück auf rund 1,8 Millionen m² Fläche für "flugzeugaffine Betriebe“ geplant. Gefördert wird diese Entwicklung mit Millionen Euro von der StädteRegion Aachen, der Stadt Würselen und der Stadt Aachen und vor allem dem Land NRW, um u.a. neue Antriebssysteme für eine elitäre Freizeit- und Geschäftsfliegerei zu entwickeln. Dazu sollen Fördergelder in Millionenhöhe aus dem Pool „Strukturwandel Rheinisches Revier“ ohne Rücksicht auf Natur, Anwohner und ökologische Anforderungen in diese Projekte fließen.
Die Fliegerei ist nicht von der Einstellung des Braunkohleabbaus betroffen und soll dennoch mit daraus resultierenden Fördermitteln ohne wesentliche Klimarelevanz mit Steuergeldern gefördert werden!

Als Leuchtturmprojekt von Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier tituliert, arbeitet eine stark vernetzte Lobby mit zweifelhaften Aussagen über die Schaffung tausender Arbeitsplätze und einer angeblichen bundesweiten Aufmerksamkeit daran, ein neues „Silicon Valley“ in Broichweiden als Lösung der Mobilitätsprobleme der Zukunft aufzuziehen, verschweigen aber die enormen Investitions- und Betriebskosten. Mit begrünten Dächern auf runden Gebäuden und „wunderschönen Arbeitsplätzen im Grünen“ wird geschönt, dass 1,8 Millionen m² bester Ackerboden für immer versiegelt wird und der Biotop-Verbund sowie der Naherholungskorridor von Broichweiden zum Würselener Wald zerstört wird.

Worthülsen und Greenwashing wie Klimaneutralität, Nachhaltigkeit, Zukunftstechnologie, Wirtschaftsökosystem Aviation Rheinisches Revier und Forschung für u.a. elektrisch betriebene Flugzeuge (die es schon lange gibt!) werden benutzt, um die mit Millionen Euro finanzierte Forschung für ein elitäres Hobby zu begründen.

Geld, das anderen wirklich klimaschonenden Mobilitätskonzepten, die von der Allgemeinheit genutzt werden könnten, entzogen wird!

 

Zudem wird durch die Subventionen für den Verkehrslandeplatz Merzbrück die jetzige Nutzung von ca. 55.000 Starts und Landungen pro Jahr durch Hobby-, Freizeit- und Geschäftsflieger, die große Mengen von Flugbenzin/Diesel verbrauchen, schädliche Abgase (u.a, verbleites AVGAS) und unzumutbaren Lärm für die Anwohner erzeugen, für die nächsten Jahrzehnte zementiert.

Von den 55.000 Flugbewegungen sind 50 % Freizeit- und Hobbyflüge, 50 % sind gewerbliche Flüge wie z.B. die viel beworbenen Helikopterrundflüge und der Flugaktivitäten der Flugschule, die u.a. weitere Hobbyflieger ausbilden. Alle gemeinsam verursachen jährlich mehrere Millionen kg CO2. 

Die Subventionierung dieser Luftverschmutzung mit öffentlichen Geldern ist in Zeiten des dramatischen Klimawandels nicht hinnehmbar.

Wir fordern daher einen Stopp der öffentlich geförderten Luftverschmutzung und den Fluglärm am Verkehrslandeplatz Merzbrück!

Energieeinsparung und Umweltschutz, Totalverlust wertvoller Löß-Agrarböden und damit größer werdende Abhängigkeit von zusätzlichen Lebensmittelimporten sind Fremdworte für die flugzeugaffine Lobby, vereint mit den regierenden Parteien, die jetzt dafür werben, die größte zusammenhängende unbebaute Fläche in Würselen zu versiegeln und damit für immer zu zerstören. Zerstört werden auch die Brutplätze schützenswerter Vogelarten wie z.B. der Feldlerche oder der Wiesenschafstelze. Zudem werden wertvolle Biotopverbundlinien durch das übermäßig groß projektierte Gewerbegebiet gekappt.

 

 

 
 
 
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