Bürgerinitiative Merzbrück

gegen Fluglärm - gegen Naturzerstörung

Aachener Zeitung, Nordkreis 14.11.2024




Unser Schreiben vom 02.11.2024 an den Lärmschutzbeirat des Verkehrslandeplatzes Merzbrück –
jetzt „Lärmschutzbeirat des Forschungsflugplatzes Würselen-Aachen GmbH

1985 wurde auf Anregung der Bürgerinitiative Merzbrück durch die Landesregierung NRW der „Lärmschutzbeirat des Verkehrslandeplatzes Merzbrück“ ins Leben gerufen.
Der damalige Betreiber des Verkehrslandeplatzes wurde von der Landesregierung beauftragt, Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen und die entsprechende Administration zu tätigen.
Heute müssen die Menschen aus der direkten Nachbarschaft des Flugplatzes sowie der Städteregion Aachen feststellen, dass in all den Jahren keine verlässlichen Verbesserungen hinsichtlich des Fluglärms eingetreten sind.
Im Gegenteil: Die Flugbewegungen als potentielle Lärmquellen haben sich in den letzten Jahren gesteigert. Maßnahmen zur Reduzierung der Art und Anzahl der Flugbewegungen blieben aus. Mit dem Ausbau der Entwicklung und Forschung ist kaum eine Verringerung der Flugbewegungen zu erwarten. Die Zahlen werden vermutlich in der Zukunft steigen.
Im Gegenteil: Es wird immer nur auf die weniger werdenden oder fehlenden Beschwerden der Bürger und Bürgerinnen hingewiesen. Diese haben es aber auf-gegeben, sich zu beschweren, da es „keinen Sinn“ hat. Auch werden Beschwerden und Anzeigen bei der Bezirksregierung systematisch und grundsätzlich abschlägig beschieden, da keine rechtliche Verfolgung möglich ist. Wir haben dazu recherchiert und die Erkenntnis gewonnen, dass trotz anders lautender Aussagen keine zuverlässige Beschwerdestelle vorliegt, die die Angaben überprüft bzw. überprüfen kann.
Im Gegenteil: Es wurde Freiwilligkeit für Maßnahmen vereinbart und somit keine Verlässlichkeit für die vorgeschlagenen Verbesserungen geschaffen.
Die Einhaltung geltender Flugregeln wird vor Ort nicht überwacht, da die Zuständigkeit fehlt. Seit dem 01.01.2009 gibt es keine Flugaufsicht mehr. Ein Bediensteter der Betreibergesellschaft im Tower hat keinerlei Weisungsbefugnis gegenüber den Piloten (Quelle: 37. Sitzung LSB).
Die Bezirksregierung Düsseldorf hat darüber hinaus kürzlich bestätigt, dass sie über keinerlei Kontroll-, Überwachungs- und Messtechniken verfügt, um Fehlverhalten von Piloten rechtlich zu verfolgen.
Zusammenfassend stellen wir fest, dass es kaum ein anderes Fortbewegungsmittel gibt, das ohne jegliche Verkehrssicherung, verkehrsrechtliche Kontrolleinrichtungen und mit der Erlaubnis, die technische Nachverfolgbarkeit auszuschalten, sich frei im öffentlichen Raum und noch dazu über unseren Köpfen bewegen darf. Da sich in 39 Jahren nichts wirklich verbessert hat, gehen wir davon aus, dass auch kein ernsthafter Wille besteht, verlässliche Kontrollen einzuführen und eine spürbare Lärmreduktion anzupacken.
Hinzu kommt die skandalöse Verschwendung von Steuergeldern. Um den größtenteils von Hobbypiloten und für die Ausbildung von Hobbypiloten genutzten Flugplatz am Leben zu erhalten, werden Jahr für Jahr immense Summen von Steuergeldern für eine elitäre und umweltschädliche Freizeitbeschäftigung aus öffentlichen Haushalten unter dem Deckmantel der Wirtschaftsförderung aufgebracht.           
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Lärmschutzbeirat Austritt.pdf (155.43KB)
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 Die Ausweisung weiterer Gewerbegebietsflächen im Regionalplan wurde von der Mehrheit des Rates der Stadt Würselen abgelehnt

 

Der Regionalrat des Regierungsbezirks Köln hat im Jahr 2021 die Neuaufstellung des Regionalplans beschlossen. In diesem Verfahren wird auch die Größe des zukünftigen Gewerbegebietes am Flugplatz Merzbrück erörtert. Zum Entwurf des Regionalplans kann die Stadt Würselen Stellung nehmen und sich am Entwicklungsprozess beteiligen. 
Der Stadtrat hat am 05.11.2024 jedoch mehrheitlich beschlossen, keine weiteren Gewerbegebietsflächen im nördlichen und südlichen Bereich des Flugplatzes Merzbrück in den Regionalplan aufzunehmen. Lediglich die CDU stimmte für die Ausweisung weiterer Gewerbegebietsflächen im Regionalplan.
Durch diesen mehrheitlichen Beschluss des Stadtrats Würselen ist die geplante Versiegelung von tausenden Quadratmetern wertvoller Acker- und Naturflächen im nördlichen und südlichen Teil vorerst nicht möglich. Dennoch soll das Gewerbegebiet, angrenzend an den Flugplatz Merzbrück, immer noch eine Gesamtfläche von ca. 100 ha umfassen.

Quelle: Stadt Würselen/ Aachener Zeitung
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Besuch der Landtagsabgeordneten Lena Teschlade am 27.06.2024

Frau Teschlade besuchte die Bürgerinitiative Merzbrück, um sich mit einigen Vertretern ausführlich über unsere Anliegen auszutauschen. Sie nahm sich viel Zeit, um unsere Argumente und Bedenken eingehend zu erörtern. Wir schätzen ihr Engagement und ihre Bereitschaft, sich intensiv mit den Forderungen der Bürgerinitiative auseinanderzusetzen. Dieser konstruktive Dialog bestärkt uns in unserer Arbeit gegen Fluglärm und Naturzerstörung und gibt uns Hoffnung auf eine positive Entwicklung. 

 


 

 Das nächste Treffen der Bürgerinitiative Merzbrück findet am Donnerstag, den 05.12.2024 um 18 Uhr statt!
Melden Sie sich gerne unter der folgenden E-Mailadresse an: buergerinitiative-merzbrueck@gmx.de
Der Ort des Treffens wird Ihnen nach Anmeldung rechtzeitig mitgeteilt.


Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende!


 

Geplante Gewerbeflächen am Flugplatz Merzbrück

Geplante Gewerbeflächen am Flugplatz Merzbrück Quelle: Stadt Würselen/ Aachener Zeitung

Das Gewerbegebiet wird mit "Forschung und Ansiedlung flugaffiner Betriebe" begründet und jährlich mit hunderttausenden Euro der StädteRegion Aachen, der Städte Würselen, Aachen und des Landes NRW gefördert, um neue "klimafreundliche Konzepte" für Kleinflugzeuge insbesondere für das Hobby Weniger zu entwickeln. Nach jetzigem Stand der Planung sollen ca.1,8 Millionen m² bester Ackerboden für ein flugzeugaffines Gewerbegebiet versiegelt und somit Teile vom Biotop-Verbund und dem Naherholungskorridor von Broichweiden zum Würselener Wald zerstört werden.

Greenwashing
Worthülsen und  wie Klimaneutralität, Nachhaltigkeit, Zukunftstechnologie und Forschung für elektrisch betriebene Kleinflugzeuge (die es schon lange gibt!) werden benutzt, um die mit Millionen Euro finanzierte Forschung für ein elitäres Hobby zu begründen.
Geld, das anderen wirklich klimaschonenden Mobilitätskonzepten, die von der Allgemeinheit genutzt werden könnten, entzogen wird! 

Wir befürchten, dass die Region zum teuren und lauten "Testlabor" wird, ohne dass in den nächsten Jahrzehnten der bisherige lärmende und klimaschädliche Hobbyflugbetrieb  spürbar reduziert wird. 

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